Der Spaß mit dem Plattencrash

Diesen Beitrag schrieb ich 4 Jahre und 11 Monate zuvor; die nachfolgenden Ausführungen müssen heute weder genau so nach wie vor funktionieren, noch meiner heutigen Meinung entsprechen. Behalte das beim Lesen (und vor allem: beim Nachmachen!) bitte stets im Hinterkopf.

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Es war alles völlig unspezifisch: der Rechner spackte manchmal herum, wenn er was arbeiten sollte; er ruckelte, obwohl er gigabyteweise RAM frei hatte; er lahmte, obgleich die CPUs idle waren. Doch nichts ließ darauf schließen, dass hier denn doch ein ernsthafteres Problem vorliegen könnte… nur wenige Tage später sah ich mich dann mit dem vollständigen Plattencrash konfrontiert.

Der Löwenanteil der Daten, mit denen ich so arbeiten muss – meine Fotos beispielsweise – liegt auf einem Platten-RAID, das als nicht fehlerhaft markiert war; und auch die Systemplatte, eine Samsung EVO 850 mit 512GB, wurde sowohl vom System als auch von SMARTReporter als grün und mithin als funktionsfähig deklariert. Der vollständige Austausch aller RAM-Riegel brachte mir zwar 8GB RAM mehr als vorher, aber keine Verbesserungen an der Schräges-Verhalten-Front. Umso spannender war es, dass ausgerechnet Microsoft Word detailliert ausspuckte, was hier Sache war: dass nämlich die SSD einfach abrauchte. Das war der Punkt, ab welchem das System meine Daten so langsam aber sicher zu Müsli verarbeitete – und ich schnell die TimeMachine-Platte in sichere Entfernung brachte, um das Backup bestmöglich vor jeglicher Art von Müsli zu schützen.

Beim lokalen Dealer erstand ich die letzte verfügbare EVO 860 – netterweise hat die nun 1TB, das vereinfacht doch vieles. Ich nutzte die Gelegenheit, meinen 2010er MacPro durchzusaugen, abzustauben, und auch die TimeMachine-Platte verfrachtete ich nun endlich mal in den freien Plattenslot – das hatte ich schon so lange vor, aber ihr wisst ja wie das ist mit dem Schuster und seinen eigenen Schuhen ;)

Trimforce (before)

Da die Wiederherstellung ja nun von einer internen Platte kam (und nicht wie bisher von einer USB-Platte) war sie in knapp zwei Stunden durch – eine erfreuliche Sache bei all dem Ärger. Das System fuhr problemlos wieder an und bemängelte lediglich das zuvor unsachgemäße Abschießen von Visual Studio Code – damit kann man leben, oder? Das RAID war völlig unbeeindruckt, und auch das erleichterte mich ungemein: zwar hätte ich auch ein externes Backup all meiner Fotos, auf das aber nicht zurückgreifen zu müssen hat die Sache schon sehr beschleunigt – die bloße Existenz des externen Backups hat jedoch wiederum viel Druck rausgenommen. Puh. Da die neue Platte naturgemäß keine Apple-Firmware hat, aktiviert macOS den TRIM-Support nicht (überprüfbar per System Profiler). Kann man manuell für sorgen, sollte man ein sinnvolles Backup in der Hinterhand haben – aber das war ja glücklicherweise der Fall.

$ sudo trimforce enable

Trimforce (after)

Nach Eingabe des Passworts und Reboot – der dauerte genau die zwei Sekunden länger die benötigt ist, einen kleinen Schlaganfall auszulösen – war auch das erfolgreich erledigt. Im System Profiler wird TRIM-Support jetzt jedenfalls als Yes geführt. Eine kleine Odyssee geht zu Ende.

In Disk Utility wird für die SSD kein S.M.A.R.T-Status gelistet; im System Profiler zwar schon und mit Verified auch im positiven Sinne, aber was ich davon zu halten habe weiß ich ja inzwischen: nämlich gar nichts. Obgleich die Sache extrem glimpflich abgelaufen ist, hat sie mich ein Stück weit aus der Bahn geworfen – die verlorene Zeit muss ich jetzt erstmal aufarbeiten. Erschwerend kam hinzu, dass das Notebook mit Tastaturschaden zur Reparatur im Apple-Store lag… manchmal kommt’s halt echt dicke. Aber okay, der Pro läuft wieder, und das Notebook hab ich inzwischen auch zurück – könnte also alles schlimmer sein. Wie handhabt ihr das so? Tauscht ihr Datenträger generell nach n Betriebsstunden? Nutzt ihr S.M.A.R.T, macht ihr Backups? Oder lasst ihr’s einfach drauf ankommen und bisher ist nie was passiert?

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Hintergrundbild: Screenshot Mac, 2019, 1923x 705px, Bild genauer anschauen – © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten

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