VR erleben

VR erleben

Diesen Beitrag schrieb ich 14 Jahre und 3 Tage zuvor; die nachfolgenden Ausführungen müssen heute weder genau so nach wie vor funktionieren, noch meiner heutigen Meinung entsprechen. Behalte das beim Lesen (und vor allem: beim Nachmachen!) bitte stets im Hinterkopf.

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Es gibt Menschen, die sich um Inneneinrichtung keinen Deut scheren – weiße Wände, weiße Decken, alles irgendwie praktisch und nüchtern. Andere malen sich Skizzen auf Millimeterpapier, ordern sich Tapetenbücher und Teppichmuster und testen das Aufstellen der Möbel mittels Metermaß und Pappkartons. Die ganz Irren gehen noch einen Schritt weiter.

Nachdem Herr Nerd mir die Grundzüge der ArchiCAD-Bedienung vermittelt hatte, versuchte ich mich schrittweise an der Neugestaltung des Schlafzimmers. Und es ist interessant: anhand des Modells ließ sich doch ziemlich schnell feststellen, dass sich die ursprünglich angedachte Tapete bei den vorliegenden Gegebenheiten als unbrauchbar erweist – der Raum zu niedrig, das Muster zu großzügig. Während nun also die Informationseinholung bezüglich Rotbandgips, Sandstein und Umgang mit krummen Wänden bereits voll im Gange ist, stochere ich im Web nach Tapetenmustern und verfeinere schrittweise das Raummodell.

Während die Modellierung noch recht flüssig auf meinem Mac (Mini 1.66GHz Core2Duo, 2GB RAM, MacOS 10.6.3) machbar ist, stößt er beim Rendern der Fotorealistik sehr schnell an seine Grenzen – beide Cores auf 100%, Temperatur auf > 70°C. Ich gebe zu – das macht nur bedingt Spaß. Dabei habe ich die Sonne hier noch nicht als Lichtquelle mit einbezogen, auch das Antialiasing für die Texturen ist nicht zugeschaltet und den Output auf lediglich 600x400px konfiguriert – nunja. Ich werde eher nicht auf die Idee kommen, einen Versuch mit Cinema4D zu starten. Den Umgang mit einer derart komplexen Software auf einem derart unterdimensionierten Rechner zu erlernen dürfte nervenaufreibend sein.

Wie also geht es weiter? Zuerst werden auch die übrigen Räume vermessen und schrittweise in das bestehende Modell eingefügt (aktuell fällt man in den luftleeren Raum, wenn man aus dem Zimmer herausfliegt). Späterhin kann ein Export der Daten angestoßen werden, so dass das Modell auf der Leinwand in 3D betrachtet werden kann Bisher gehen wir davon aus, die 3D-Darstellung sei relativ nah an der Realität, aber anhand einer Umgebung, die wirklich geläufig ist, wollen wir das für uns verifizieren. Zugleich ergibt sich aus den Daten natürlich ein schematischer Bauplan, der für weitere Umbau- und Renovierungsmaßnahmen mehr als nützlich sein wird – wenngleich ArchiCAD so seine Schmerzen hat mit Räumen, die in jeder Zimmerecke eine andere Deckenhöhe aufweisen.

Spannend wird vor allem der Vergleich nach Abschluss aller Arbeiten im Raum: wie nah ist das Endergebnis am Modell? Beziehungsweise umgekehrt: wie nah ist das Modell an der Realität? Für den Moment ist das Ganze eine sehr interessante und lehrreiche Spielerei – in einigen Wochen kann ich eine erste Aussage wagen, wie praxistauglich es in Bezug auf einen Altbau ist.

Alle Bilder dieser Seite: © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten
Hintergrundbild: 964x 570px, Bild genauer anschauen – © Marianne Spiller – Alle Rechte vorbehalten

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